Schwerhörigkeit – Vorbeugung bei Neugeborenen

Eine relevante Hörschädigung kommt bei etwa ein bis zwei von 1.000 Neugeborenen vor, in Österreich sind etwa 100 Säuglinge pro Jahr betroffen.

Eine möglichst frühe Diagnose ist entscheidend für die weitere Prognose. Je später die Hörstörung erkannt wird, umso nachteiliger ist es für die Entwicklung sowohl der Sprache als auch der sozialen Fähigkeiten. Daher wurde ein generelles Neugeborenen-Hörscreening in Österreich eingeführt, eine Vorsorgeuntersuchung für alle Neugeborenen. Wenn nötig, kann frühzeitig eine entsprechende Behandlung mittels Hörgerät oder Cochlear-Implantat angeboten werden.

Als Methode werden zur Zeit die otoakustischen Emissionen (OAE) durchgeführt. Otoakustische Emissionen sind Töne, die aus dem Ohr herauskommen. Diese Töne werden von den Haarzellen des Innenohres gebildet und über das Mittelohr fortgeleitet. Sie treten bei allen Wirbeltieren auf und haben nichts mit Ohrensausen zu tun. Otoakustische Emissionen messen diesen Schall mittels sehr kleiner Mikrophone. Die Funktion von Mittelohr und Innenohr kann damit sehr gut erfasst werden. Diejenigen Kinder, bei denen OAEs ableitbar sind, haben keinen Verdacht auf eine Hörstörung. Bei Kindern, deren OAEs nicht ableitbar sind, liegt nur in etwa 20 Prozent tatsächlich eine Hörstörung vor. Eine weitere Abklärung ist notwendig, oftmals ist einfach noch etwas Fruchtwasser im Ohr.

Sollte sich der Verdacht bestätigen, wird eine entsprechende frühe Förderung einschließlich Hörgerät angeboten.

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