Nabelbruch

Nabelbrüche (lat. Hernia umbilicalis et paraumbilicalis) treten häufig bereits direkt nach der Geburt im Säuglingsalter auf.

Bei den meisten Babys handelt es sich um eine angeborene Lücke im Bereich der Eintrittspforte der Nabelschnur. Ursache ist die noch nicht vollständig ausgebildete Bauchwand im Bereich des Bauchnabels. Ist diese Lücke etwa fingerkuppengroß, so kann Darm hindurchtreten und wölbt den Hautnabel sichtbar vor. Liegt nur eine sehr kleine Öffnung vor, dann tritt kein äußerlich sichtbarer Nabelbruch auf.

Eine sichtbare weiche Vorwölbung im Nabelbereich, die von normaler Haut bedeckt ist und keine Schmerzen verursacht. Häufiger bei Frühgeborenen. Der Nabelbruch bei Säuglingen geht selten mit Beschwerden einher. Bei größeren Kindern kann ein leichter, kurzzeitiger ziehender Schmerz beim Hinlegen oder Aufstehen auftreten.

Durch Schreien oder Husten sieht man den Bruch stärker. Oft verschwindet er in der Nacht, wenn sich die Bauchmuskulatur des Säuglings wieder entspannt. Das Abtasten des Bruchsacks reicht meist für die Diagnose eines Nabelbruchs aus. Gelegentlich kann zusätzlich eine Ultraschall-Untersuchung erforderlich sein.

Ein Nabelbruch muss bei Säuglingen nur sehr selten operiert werden. Die meisten Nabelbrüche verschließen sich bis zu einem Alter von eineinhalb Jahren von selbst dadurch, dass sich die Bauchmuskeln beim Aufrichten des Kindes verstärken. Nabelbrüche können sich sehr häufig bis zum 2. (manchmal bis zum 5. Lebensjahr) verkleinern bzw. schließen. Eine mögliche Darmeinklemmung, die gefährlich sein könnte kommt überaus selten vor.

Bauchbinden oder Pflaster sind nutzlos und reizen nur die Haut.

Eine Operation wird empfohlen bei großem Bruch (Durchmesser über 2cm) oder wenn nach dem 2. Lebensjahr keine Rückbildung sichtbar ist. Wenn der Bruch so groß ist, dass sich besonders nach dem Trinken Darmschlingen in dem Bruchsack verfangen und dadurch sichtlich Schmerzen auslösen, kann man auch den Verschluss empfehlen. Auch aus eher kosmetischen Gründen, wenn bei älteren Kindern ein sichtbar vorgewölbter Nabel vorliegt, kann operiert werden.

Dies stellt einen Routineeingriff dar. In Vollnarkose wird die Lücke der Bauchdecke verschlossen. Der Hautschnitt wird mit einer intracutanen, also nicht sichtbaren Naht verschlossen. Es resultiert eine kleine linienförmige Narbe, die man nach 7-9 Monaten kaum bzw. nicht mehr sieht. Die Operation dauert ca. 15 Minuten und ist für das Kind kaum eine Belastung.

Nabelbrüche können durch nachträgliches Auseinanderweichen des Bindegewebes auch bei Erwachsenen auftreten. In diesem Fall ist wegen des höheren Risikos des Einklemmens von Eingeweiden eine Operation häufig notwendig. Die oftmals angebotenen Nabelbinden oder -pflaster nützen nichts.

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