Der Schiefhals (Torticollis)

Ein Schiefhals entsteht durch eine Verkürzung eines der symmetrischen Halsmuskeln (Musculus sternocleidomastoideus).

Erste Anzeichen für einen Schiefhals bemerkt man bereits kurz nach der Geburt, spätestens während des 1. Lebensmonats: die betroffene Halsseite ist geschwollen, das Baby hält den Kopf schief. Auffällig ist auch, dass der Säugling fast nur an einer Brust trinken will. Zur Behandlung wird eine physikalische Behandlung empfohlen; die Prognose ist generell sehr gut.

Die Häufigkeit beträgt etwa 0,3% bis 2,0% aller Neugeborenen, Mädchen sind häufiger betroffen als Knaben. Unbehandelt können sich weitere Störungen wie z. B. Skoliose (= Verkrümmung) der Halswirbelsäule entwickeln. Der Schiefhals tritt häufiger nach einer schwierigen Geburt, einer Beckenendlage und bei Erstgeborenen auf. Möglicherweise spielt auch eine genetische Komponente eine Rolle. Durch Dehnung und Überstreckung von Kopf und Hals während eines länger dauernden Geburtsvorgangs könnten Fasern des Muskels überdehnt werden; es bildet sich ein Bluterguss und es Muskel kann sich verkürzen. In der Folge kann es zu einer Verformung des Kopfes kommen.

Eine physikalische Behandlung ist umso wirksamer, je früher sie begonnen wird. Die Lagerung des Babys sollte auf der Seite oder auf dem Rücken erfolgen, nicht in Bauchlage. Lagerungstechniken und Dehnungsübungen stehen im Vordergrund, diese Behandlung kann zu Hause erfolgen.

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