FSME (Frühsommer-Meningo- Enzephalitis)

FSME ist eine Viruserkrankung, die durch Zecken übertragen wird, eine Infektion von Mensch zu Mensch ist nicht möglich.

Die Ansteckung kann in der warmen Jahreszeit stattfinden. FSME-Viren kommen nur bis zu Höhenlagen vor, bei denen die mittlere Jahrestemperatur über 8°C liegt; d.h., im Bergland über etwa 1.400 m gibt es keine FSME. Die Wahrscheinlichkeit, nach dem Biss einer infizierten Zecke zu erkranken, ist hoch, allerdings ist selbst in Gebieten mit hoher Durchseuchung selten mehr als eine von 200 Zecken infiziert. Die Inkubationszeit liegt bei 2 bis 28 Tagen.

Bei 30 bis 40 Prozent der Infizierten kommt es tatsächlich zur Erkrankung, die typischerweise in zwei Phasen verläuft: Zunächst eine grippeähnliche Phase mit hohem Fieber, nach deren Abklingen kommt es bei fast einem Drittel der Infizierten zur zweiten Phase, hier ist die wichtigste Verlaufsart die „Zeckenmeningitis“, also eine Entzündung des Hirns und der Gehirnhäute. Es kann aber auch der Herzmuskel mitbetroffen sein oder die Leber. Die Zeckenmeningitis ist eine gefährliche Erkrankung, ein bis zwei Prozent der Patienten sterben, drei bis elf Prozent haben bleibende Schäden wie Lähmungen und viele Patienten haben eine lange Rekonvaleszenz mit häufigen Kopfschmerzen oder Migräneanfällen. Es gilt: Je älter der Patient, desto schwerer verläuft die Erkrankung.

Wie bei den meisten anderen Viruskrankheiten existiert keine spezifische Behandlung. Man kann nur die Symptome lindern, ohne die Ursache (das FSME-Virus) zu bekämpfen.

Reguläres Impfschema

Es werden zunächst zwei Impfungen im Abstand von vier Wochen durchgeführt, die dritte Impfung erfolgt nach zwölf Monaten. Danach soll – laut Firmeninformation – die erste Auffrischung nach drei Jahren erfolgen und dann alle fünf Jahre mit einer Impfung aufgefrischt werden.

Folgende Maximalintervalle sind möglich:

  • Abstand 1. zu 2. Impfung: maximal 1 Jahr.
  • Abstand 2. zu 3. Impfung: maximal 8 Jahre.
  • Abstand zu Auffrischungen: maximal 8 Jahre.

Wenn diese maximalen Intervalle überschritten werden, so kann man entweder von Neuem beginnen oder – was noch sinnvoller ist – im Einzelfall eine eventuell noch bestehende Immunität mittels Blutabnahme abklären. Dies ist vor allem bei Personen sinnvoll, die sich zwar an mehrere Impfungen erinnern können, aber ihre Impfkarte verloren haben.

Schutzrate

Nach vollständiger Grundimmunisierung ist bei 99 Prozent der Geimpften mit vollständigem Schutz zu rechnen. Auch nur zwei Impfungen im regulären Abstand schützen schon zu 90 Prozent, allerdings für nur ein Jahr.

Nebenwirkungen

  • Rötung oder Schwellung an der Impfstelle,
  • selten Kopfschmerzen, Fieber sowie Muskel- und Gelenkbeschwerden,
  • fieberhafte Reaktionen – vor allem bei Kleinkindern,
  • eventuell Fieberkrämpfe.

Echte Impfkomplikationen sind bei der FSME-Impfung extrem selten. Folgende Erkrankungen wurden mit der Impfung in Zusammenhang gebracht: lokale „Nervenentzündungen“ oder ein so genanntes Guillain-Barré-Syndrom, ebenfalls eine spezielle Form der Nervenentzündung.

Eine FSME-Impfung kann keine FSME-Erkrankung auslösen.

Kontraindikationen

Nicht geimpft werden soll bei akuten, fieberhaften Erkrankungen. Allergien gegen Komponenten des Impfstoffes stellen eine relative Gegenanzeige dar (d.h. fragen Sie Ihren Arzt, ob Ihr Kind geimpft werden kann).

Entfernen der Zecke

Entfernen Sie die Zecke möglichst rasch. Man weiß heute, dass das langsame Abtöten (drehen im Uhrzeigersinn, Öl auf die Zecke etc.) vor allem die Einschwemmung von Erregern (v.a. Borrelien) fördert. Am besten zieht man mit einer Pinzette kurz am Körper des Zecken an. Wenn Sie im Wald unterwegs sind, können Sie auch mit einer Kreditkarte in horizontaler Richtung den Kopf der Zecke abreißen.

Vorgehen bei Ungeimpften nach Zeckenbiss

Für die Impfung zum Schutz gegen eine FSME-Infektion durch die gerade entfernte Zecke ist es zu spät. Eine passive Immunisierung durch Gabe von Antikörpern gegen FSME wird nicht mehr empfohlen. Vier Wochen nach dem Stich kann die FSME-Impfung durchgeführt werden, um bei zukünftigen Zeckenstichen geschützt zu sein.

Vorgehen bei teilweise geimpften Personen nach Zeckenbiss

Nach nur einer Impfung geht man vor wie bei Ungeimpften, wenn der Biss der Zecke innerhalb von 14 Tagen nach der ersten Impfung erfolgt. Erfolgt er später, so wird nur die zweite Impfung gegeben. Sind schon zwei Impfungen vorhanden, so geschieht bei Zeckenbiss innerhalb von sechs Monaten nach der zweiten Impfung nichts, danach wird die dritte Impfung einfach gegeben.

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