Leukämie

Leukämien sind bösartige Erkrankungen des Blut bildenden Systems, bei denen es zu einem unkontrollierten Wachstum bestimmter weißer Blutkörperchen kommt. Es gibt akute und chronische Verlaufsformen.

Blutzellen werden laufend im Knochenmark erneuert. Bei Kindern mit Leukämie ist dieser Prozess der weißen Blutkörperchen verändert, die Zellen können sich unkontrolliert vermehren. Diese bösartigen Zellen verdrängen die gesunden Knochenmarkzellen.

Die genaue Ursache ist nicht bekannt. Als Risikofaktoren kennt man radioaktive Strahlung, verschiedene Umweltgifte, eine vorherige Chemotherapie und genetische Faktoren.

Über 95 Prozent der Leukämien im Kindes- und Jugendalter sind akute Leukämien. Man kann die akute lymphatische Leukämie, bei der die so genannten Lymphozyten betroffen sind, von der akuten myeloischen Leukämie, bei der die so genannten Myeloblasten betroffen sind, unterscheiden. Die akute lymphatische Leukämie ist die häufigste Krebsform im Kindesalter, etwa 80 Prozent der akuten kindlichen Leukämien gehören in diese Gruppe.

Eines von 2000 Kindern ist betroffen. Altersgipfel ist das vierte Lebensjahr. Die akute myeloische Leukämie tritt vor allem im Erwachsenenalter auf; eines von 12.000 Kindern ist betroffen.

Wenn der Verdacht auf eine akute Leukämie besteht, sind verschiedene Blutuntersuchungen und eine Knochenmarkpunktion in Narkose notwendig. Eine Ultraschalluntersuchung oder eine Computertomographie kann die betroffenen Organe abklären.

Typische Beschwerden sind Leistungsminderung, längeres Fieber, nächtliches Schwitzen, Müdigkeit, Beinschmerzen, Gewichtsverlust, Blutarmut mit Blässe und Schwindel. Eine vermehrte Blutungsneigung etwa als Nasenbluten ist möglich. Auch Infekte können gehäuft auftreten. Die Lymphknoten und die Leber können vergrößert werden.

Akute Leukämien müssen intensiv therapiert werden. Die akute Leukämie wird mit verschiedenen Intervallen einer Chemotherapie behandelt, anschließend gibt man eine Erhaltungstherapie über ein bis zwei Jahre. Zusätzliche Bestrahlungen können nötig sein.

Auch die Transplantation von Knochenmark kann erforderlich sein. Die Ergebnisse haben sich in den letzten Jahren stark verbessert.

Die Prognose hängt vom Alter der Patienten, der Art der Leukämie und der Verfügbarkeit einer Knochenmarktransplantation ab. Die Heilungsrate liegt bei Kindern über 80 Prozent. Unbehandelt führt die akute Leukämie meist zum Tod. Ist ein Kind über fünf Jahre beschwerdefrei, kann man mit großer Wahrscheinlichkeit von einer vollständigen Heilung ausgehen.

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